Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg schuf Kaiser Maximilian I. von Habsburg für die zwei verwaisten Enkel Georgs des Reichen die Grafschaft Pfalz-Neuburg.
Ottheinrich von Pfalz-Neuburg,
der ältere der beiden Brüder, vertrat eine geradlinige, dem Protestantismus zugewandte Politik. Sein großzügiger Lebensstil strapazierte seine Finanzen, fruchtete dafür in einem reichen kulturellen Erbe. Im 16. Jahrhundert gehörte er zu den beeindruckendsten Herrschern auf deutschem Boden. Sein unbeirrbares Wirken hinterließ mannigfaltige Pracht, die in unsere Zeit herüberstrahlt.
Als erstgeborener Sohn
Heinrichs des Frommen gierte
Moritz von Sachsen
nach Ehre und Macht. Verbittert durch eine Schmähung Luthers machte er sich zum willigen Werkzeug Kaiser Karls V., wurde jedoch zu dessen kraftvollem Gegenspieler. Selbständig, eigenwillig und energisch stemmte er sich gegen Habsburgs Machtstreben, das die Deutschen herabwürdigte. Er ebnete den Weg, auf dem sich die Fürstentümer im neuen Zeitgeist fortentwickeln konnten. Trotz seines frühen, beklagenswerten Todes blieb das von ihm Erreichte unumkehrbar.